Telemedizin – die Risiken und Nebenwirkungen gehen zu Lasten des Patienten

Telemedizin Risiken und Nebenwirkung für Patienten

Unsere Anwälte für Medizinrecht vertreten im Moment mehr als einen Mandanten, der Opfer einer telemedizinischen Behandlung wurde. Tendenz: steigend.

Was ist Telemedizin?

Telemedizin ist seit Jahren Thema, gerade wieder aktuell durch Beratung des e-Health Gesetzes sowie Crowdsourcing Kampagne für telefonische ärztliche Beratung (DocSofort).

Grundsätzlich ist eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten denkbar, von der

  • klassischen ärztlichen Beratung von Patienten per Telefon,
  • der Konsultation zwischen Ärzten mittels Telefon oder Videokonferenz bis hin
  • zur Kommunikation zwischen Arzt und Patient mittels Apps, die selbst Gesundheitsdaten erheben können.

Aktuell sind solche Verfahren nur äußerst eingeschränkt möglich, denn das ärztliche Berufsrecht schreibt vor, dass grundsätzlich eine unmittelbare Behandlung durch den Arzt erfolgen muss.

Die Vorteile der Telemedizin

Mögliche Vorteile bietet die Telemedizin vor allem in ländlichen Regionen, wo eine Facharztversorgung nur schwierig sichergestellt werden kann, oder chronisch kranken Patienten, die auf ein dauerhaftes Monitoring durch ihren Arzt angewiesen sind. Hier könnte die derzeitige Versorgungssituation deutlich verbessert werden.

Die Patienten hätten die Möglichkeit, schnell ärztlichen Rat einzuholen, ohne lange Anreisen auf sich zu nehmen. Solche Modelle werden insbesondere auch von den Krankenkassen gefördert, die sich damit einhergehende deutliche Einsparmöglichkeiten bei der ärztlichen Versorgung erhoffen.

Die Risiken der Telemedizin - aktueller Fall der Kanzlei

Der Verzicht auf die unmittelbare Behandlung geht jedoch auch mit erheblichen Risiken einher, insbesondere da der behandelnde Arzt nicht unmittelbar selbst Befunde erheben kann. Laux Rechtsanwälte vertritt geschädigte Patienten, bei denen genau dies zu erheblichen Behandlungsfehlern geführt hat.

So suchte einer unserer Mandanten am Wochenende ein Krankenhaus auf, da er eine deutliche Verschlechterung seines Sehvermögens bemerkte. Ein Facharzt für Augenheilkunde stand in dem Krankenhaus nicht zur Verfügung, der telefonisch konsultierte Arzt sah aufgrund der von ihm abgefragten Informationen keinen Behandlungsbedarf.

Tatsächlich lag jedoch eine schwere Infektion des Auges vor, die bei persönlicher Betrachtung durch den Arzt einfach zu erkennen und behandeln gewesen wäre, unbehandelt jedoch zu einer dauerhaften Einschränkung des Sehvermögens des Auges führte.

Die Wissenschaft bleibt Antworten schuldig

Wissenschaftliche Studien, ob die Vorteile oder die Risiken von Telemedizin überwiegen, haben bislang keine schlüssigen Ergebnisse geliefert. Da Telemedizin aufgrund des technischen Fortschritts jedoch unweigerlich weiter verbreitet werden wird, kann Patienten nur zu Vorsicht und gesunder Skepsis geraten werden.

Literatur:

grauer Hintergrund
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